Die Rasse Tibet-Terrier
Der Tibet Terrier ist ursprünglich ein Hütehund und nicht, wie der Name es vermuten ließe, ein Terrier. Die rauen Bedingungen ihrer Heimat in Tibet trugen zur Entwicklung des üppigen, doppelten Haarkleids bei.
Die Ursprünge der Rasse sind weitgehend unbekannt, die Darstellungen variieren dabei von heiligen Tempelhunden in tibetischen Klöstern bis zu gewöhnlichen Hofhunden. Wahrscheinlich waren die Tibet Terrier eher Hofhunde, da ihre kleineren Verwandten, die Lhasa-Apsos, als Palasthunde angesehen wurden.
Mitte der zwanziger Jahre kamen die ersten Hunde nach England. 1930 wurde die Rasse vom Kennel Klub of Indian und ein Jahr später in England anerkannt. Die ersten zwei Tibet-Apsos kamen als Geschenk nach England und bildeten die Grundlage für die Rassezüchtungen in Europa. Fälschlicherweise wurde hier als Rassebezeichnung Tibet Terrier statt Tibet-Apso eingetragen.
Zum Aussehen
Der Tibet Terrier ist ein robuster mittelgroßer Hund mit einer Schulterhöhe von bis zu 41cm und einem Gewicht von bis zu 15kg. Die Farbe der Tiere ist sehr variabel. Die Palette reicht von weiß über gold, grau, creme, rauchfarben bis schwarz. Auch schwarz-weiße und dreifarbige Tiere erfüllen die Rassestandards, einzig schoko- und lederbraune Tiere sind nicht akzeptiert. Die Tiere besitzen ein doppeltes Haarkleid mit dichtem, langen Deckhaar. Die Unterwolle ist fein und wollig. Auch der Kopf ist von langem Haar bedeckt, welches auch über die Augen fällt. Hier verhindern lange Augenbrauen, dass die Augen bedeckt werden.
Ein wichtiges Kennzeichen sind eine schwarze, ledrige Nase sowie schwarze Augenringe. Die seitlich dicht am Schädel anliegenden Ohren sind hängend und V-förmig. Sie sind in der Regel mit langen Haaren bestückt. Die Rute wird eingerollt über dem Rücken getragen. Als besondere Eigenschaft besitzen die Tiere sehr breite und flache Füße, die ihnen in ihrer Heimat eine optimale Fortbewegung im Schnee ermöglichen. Diese Fußform ist bei keiner anderen Hunderasse zu finden.
Zum Charakter
Heute ist der Tibet Terrier auch Familienhund, manchmal mit "eigenem Kopf", lässt sich aber trotzdem gut erziehen, wobei es aber einiger Konsequenz bedarf. Er ist eine gesunde, robuste Rasse mit einer langen Vergangenheit als Gebrauchshund, aus einer rauen und kargen Umwelt. Er ist fröhlich, intelligent und lernwillig, anhänglich und kinderlieb, zurückhaltend gegenüber Fremden, aber niemals aggressiv oder streitsüchtig. Zudem erweist er sich als aufmerksamer und zuverlässiger Wachhund.